Festmist, Gülle, Jauche

§ 2 Begriffsbestimmungen

Im Sinne dieses Gesetzes

[…]

  1. ist Festmist: Wirtschaftsdünger aus tierischen Ausscheidungen, auch mit Einstreu, insbesondere Stroh, Sägemehl, Torf oder anderes pflanzliches Material, das im Rahmen der Tierhaltung zugefügt worden ist, oder mit Futterresten vermischt, dessen Trockensubstanzgehalt 15 vom Hundert übersteigt;
  2. ist Gülle: Wirtschaftsdünger aus tierischen Ausscheidungen, auch mit geringen Mengen Einstreu oder Futterresten oder Zugabe von Wasser, dessen Trockensubstanzgehalt 15 vom Hundert nicht übersteigt;
  3. ist Jauche: Gemisch aus Harn und ausgeschwemmten feinen Bestandteilen des Kotes oder der Einstreu sowie von Wasser; Jauche kann in geringem Umfang Futterreste sowie Reinigungs- und Niederschlagswasser enthalten;“

Aus dem „Düngegesetz“ /Link/ (pdf, 60 KB)

Umgangssprachlich werden „Jauche“, „Gülle“, im bayrischen und österreichischen „Odel“, auch „Puddel“ oder „Pfuhl“ für stinkenden, flüssigen Dünger aus tierischen Fäkalien benutzt. Quelle: Duden

Zu „Gülle“ siehe auch Wikipedia

In diesem Artikel ist von Stickstoff“ und von Nitraten die Rede. Unsere Atmosphäre besteht aus ca. 80 % Stickstoff und ca. 20 % Sauerstoff, hinzu kommen Gase in kleinen Konzentrationen wie CO2. Der Stickstoff in der Luft ist aber chemisch sehr stabil und kann daher im Allgemeinen von Pflanzen nicht aufgenommen werden. Nur wenige Pflanzen wie Hülsenfrüchtler (z. B. Erbsen, Klee) haben Bakterien an den Wurzeln, die den Stickstoff aus der Luft chemisch binden und an die Pflanze abgeben können. Auch durch Blitze werden in der Natur Stickstoffverbindungen erzeugt. Über mehrere Zwischenprozesse kann Stickstoff dann gebunden in einem Nitratsalz oder in einer Ammonium-Verbindung vorliegen. Der Stickstoff ist ein Grundstoff für die Eiweißbildung und damit für das Leben unentbehrlich. Inzwischen wird der Stickstoff industriell in chemische Verbindungen übergeführt und im großen Stil als Dünger eingesetzt. Die Pflanzen nehmen den Dünger auf, die Tiere fressen die Futterpflanzen und geben den gebundenen Stickstoff als Urin und Kot ab. Dieser wird wieder auf die Felder gebracht und damit wird der gebundene Stickstoff im Boden immer mehr angereichert, gelangt ins Grundwasser und vergiftet schließlich das Trinkwasser.

Im Artikel wurde wegen der Kürze weggelassen, dass die Gülle auch große Mengen Phosphate enthält, die ins Erdreich und schließlich in die Gewässer gelangen. Durch die Phosphate wird Wachstum von Pflanzen und Algen in Flüssen, Seen und schließlich im Meer verstärkt. Durch dieses Wachstum wird den Gewässern Sauerstoff entzogen und die Gewässer können umkippen“.
05.11.2013 r

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