Die Geldentwertungen 1923 und 1948


Reichsmark 1922/23

Die Hyperinflation 1923 war eine Spätfolge des 1. Weltkrieges von 1914 - 1918. Das Geld wurde in einem Jahr völlig wertlos, weil aus politischen Gründen viel zu viel Geld gedruckt wurde. Die alte „Reichsmark“ wurde durch eine neue Währung, die „Rentenmark“ und kurze Zeit später die „Rentenmark“ wieder durch eine neue „Reichsmark“ ersetzt. Der Staat als Hauptprofiteur der Inflation war auf diese Weise seine gesamten Staatsschulden los, auf Kosten seiner Bürger /Link/.

Die Reichsmark hatte als Folge des 2. Weltkrieges stark an Wert verloren und wurde am 20.07.1948 durch die D-Mark (DM) ersetzt. Guthaben wurden im Verhältnis 10 Reichsmark zu 1 DM umgetauscht, auch Lebensversicherungen verloren so 90 % ihres Wertes. Sachwerte und Aktien blieben unangetastet /Link/.
Es wurde versucht, diese Ungerechtigkeit durch die Einführung des „Lastenausgleichs“ abzumildern /Link/. Allerdings handelte es sich dabei weniger um die Kompensation von Geldverlusten, sondern vor allem um die von Verlusten durch Kriegseinwirkung (z. B. Zerstörung von Häusern, Verlust von Eigentum z. B. im früheren Ostpreußen).

Die DM erwies sich im Folgenden als stabil und deshalb wollten viele Menschen am 01.01.2002 nicht den Euro haben.

Jetzt erleben wir, dass - wieder aus politischen Gründen - die Eurogeld-Menge von der EZB ins Uferlose ausgeweitet wird und damit die Stabilität des Euro ins Wanken geraten könnte. All die gigantischen Hilfspakete wären u. E. nicht nötig geworden, wenn man die alten Währungen in Europa (zumindest in den südlichen EU-Ländern) beibehalten und nur versucht hätte, die Wechselkurse festzuschreiben. Auf der positiven Seite stehen jedoch der einfachere Handel und dass der Euro eine der großen Währungen in der Welt ist und somit eine psychologische Stärkung der Einheit Europas.

Dass nun Bundeskanzlerin Merkel plötzlich eine Kehrtwendung macht und ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro für möglich hält, hat u. E. keine wirtschaftlichen, sondern nur taktische Gründe. Vermutlich sollen die Griechen eingeschüchtert werden, keine linken Parteien zu wählen, oder Griechenland braucht man jetzt nicht mehr zu retten, nachdem Banken und Spekulanten ihr Geld in Sicherheit bringen konnten und/oder die CDU will sich als die bessere AfD bei den Wählern anbiedern. Mit ähnlichen Manövern hatte sie Mai 2010 eben mal so erfolglos versucht, dem konservativen Sarkozy zum Wahlsieg zu verhelfen und damit die ganze Misere mit der „Euro-Rettung“ in Griechenland erst eingeleitet, abgesehen davon, dass sie sich dabei über unser Parlament, das Grundgesetz und die Europaverträge hinwegsetzte.
Die Idee von Bundeskanzlerin Merkel kommt spät, 240 Milliarden Euro sind bereits für Griechenland aufgewendet worden und die eingeleiteten Reformen könnten jetzt erste Früchte tragen. - Im Mai 2010 hatte sie die Chance, uns diese Art der „Griechenland-Rettung“ (s. auch hier) zu ersparen
07.01.2015 mr

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