Eindämmung der Corona-Pandemie

Soziales

    - eine gesellschaftspolitische Herausforderung

(Mit einem Nachtrag vom 02.02.2022)

 

Kompakt:

  • Inzwischen gibt es deutschlandweit wirksame Impfstoffe gegen COVID-19-Viren.
  • Um die Pandemie zu stoppen, sollte sich jeder und jede - wenn möglich - vollständig (z. Z. dreimal) impfen lassen und weiterhin eine (FPP2-)Maske tragen.
  • Impfgegner lassen sich kaum von der Notwendigkeit einer Impfung überzeugen.
  • Wenn ihr Verhalten für unsere Gesellschaft gefährlich wird, hilft letztendlich nur ein hartes Vorgehen des Staates.
  • Leider finden sich auch in der Bildungsschicht Verschwörungstheoretiker oder sonstige mit verworrenen Ideen, auf die sich Impfgegner berufen können.
  • Impfskeptiker haben oft ernstzunehmende Gründe, sich nicht impfen zu lassen. Sie müssen die Möglichkeit haben, sich selbst davon überzeugen zu können, dass sich impfen zu lassen, besser für sie ist.
  • Impfgegner und Impfskeptiker haben vielleicht schlechte Erfahrung mit staatlichen Organen gemacht und manchmal handeln Politiker aus Eigennutz.
  • Misstrauen gegenüber unserem Gesundheitswesen erscheint uns durchaus angebracht und begründet zu sein.
  • Es gibt auch immer noch Impfbereite, denen kein passendes Angebot gemacht wurde.
  • Während der Impfkampagne fehlte Impfstoff, gab es abschreckende Mängel und Fehler bei der Kommunikation auch bzgl. Nebenwirkungen der Impfstoffe und seitens der Politik kaum erfüllbare Durchhalteparolen.
  • Wenn alle unsere Politiker und sonstigen Entscheidungsträger mit gutem Beispiel vorangingen, würde u. E. die Impfbereitschaft in der Bevölkerung auch ohne Druckaufbau steigen.
  • Wir meinen, dass Herr Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) und Herr Dr. Droste von der Charité, Berlin, ehrlich kommunizieren, und wir vertrauen ihnen. Wir müssten in Politik und Gesellschaft eine Fehlerkultur entwickeln.
  • Nur mit der Einhaltung aller Maßnahmen werden wir die Covid-19-Pandamie überwinden: Maske tragen, Abstand halten, Innenräume lüften oder die Luft mit geeigneten Geräten desinfizieren, Hygiene einhalten, testen, impfen.

 

Inzwischen wurden weltweit - mit einer nicht zu erwartenden Schnelligkeit - mehrere wirksame Impfstoffe gegen COVID-19-Viren entwickelt und nach einigen Anfangsschwierigkeiten sind bei uns inzwischen ausreichend Impfstoffe vorhanden. Allerdings ähnlich, wie bei Grippeviren, gibt es vielfache Mutationen der COVID-19-Viren, so dass zusätzlich zu den zwei Impfungen inzwischen eine weitere, also eine dritte Impfung als Auffrischungsimpfung notwendig ist, um einen guten Schutz zu erhalten. Dafür werden die Impfstoffe Comirnaty von BioNTech / Pfizer und Spikevax von Moderna empfohlen. Weitere z. Z. zugelassene Corona-Impfstoffe sind die von AstraZeneca und Johnson & Johnson. Es sieht ganz danach aus, dass in der EU bald noch weitere Impfstoffe zugelassen werden, so dass dann eine Reihe von Impfstoffen mit verschiedenen Wirkmechanismen zur Verfügung stehen werden.
Aktuelles s. /Link/

Da die Nebenwirkungen der in Deutschland zugelassenen Impfstoffe hier und in vielen anderen Länder gut erfasst worden sind, sind Fachleute (Mediziner, Virologen, Epidemiologen) der Ansicht, dass trotz der kurzen Entwicklungszeit der Impfstoffe ihr Gesamtnutzen weitaus höher ist, als die zu erwartenden Nebenwirkungen.

Eine Ausnahme sehen sie bei Kindern, die kaum an Covid-19 erkranken, so dass hier Nutzen und Schaden durch Nebenwirkungen gesondert abgewogen werden müssen. Allerdings können Kinder das Virus - genauso wie Erwachsene - weitertragen und neuerdings zeigt sich, dass an der Omikron-Variante auch Kinder erkranken können.
Es gibt eine Fülle von Informationen dazu, so dass hier auf weitere Ausführungen verzichtet werden kann, zumal sich die Situation ständig ändert.
Quellen: Zur Impfung von Kindern: /Link1/, /Link2/

Wir raten deshalb jeder Person dringend, bei der nicht eine spezielle Situation dagegen vorliegt, sich vollständig impfen zu lassen und trotzdem weiterhin geeignete Masken (am besten FFP2-Masken) zu tragen, Abstand zu halten, auf Hygienemaßnahmen zu achten und ansonsten größere Versammlungen - insbesondere in Innenräumen - zu meiden /Link/.

Trotz aller Warnungen und obwohl die Impfungen kostenlos sind, lassen sich immer noch zu viele Menschen in Deutschland nicht oder nicht ausreichend impfen.

Impfgegner und Verschwörungstheoretiker
Ein Teil dieser Personen sind dem Staat gegenüber generell feindlich eingestellt /Link/. Darunter mögen einige Chaoten, Rechte, Esoteriker u. ä. sein oder solche Menschen, denen von Sachbearbeitern auf Behörden und Ämtern irgendwann in ihrem Leben übel mitgespielt worden ist oder sie zumindest diesen Eindruck hatten. Diese Situation wird aus unserer Sicht von skrupellosen Personen und digitalen „sozialen“ Netzwerken aus Geltungssucht, Macht- und Gewinnstreben ausgenutzt. Hier bringen u. E. Appelle an ihre Vernunft und ihren Gemeinschaftsgeist kaum etwas, sondern nur konsequentes Vorgehen von Polizei und Justiz, so dass diese Personen nicht andere von Impfungen abhalten können oder gar das Virus weiterverbreiten. Aus unserer Sicht enden Grundrechte - wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit - da, wo andere bedroht, verunglimpft und/oder geschädigt werden könnten. Auch sogenannte soziale Netzwerke und Messenger-Dienste sind in die Pflicht zu nehmen und sollten keine strafbaren Inhalte verbreiten dürfen. Aus unserer Sicht sollte eine solche Internetseite wie Telegram /Link/ als letztes Mittel stillgelegt werden, wenn sie nicht schnellstens mit den Behörden kooperiert und wenn nur durch Stilllegen Morddrohungen und sonstige kriminelle Aufrufe unterbunden werden können, ungeachtet dessen, dass diese Netzwerke auch für positive soziale Kontakte wichtig sein mögen. Die Justiz sollte u. E. korrekter und effizienter arbeiten und konsequent Hass im Netz verfolgen. Dazu müsste sie - soweit nötig - in die Lage versetzt werden. Wir hoffen, dass - nach jahrelangem Ausbremsen durch die Unionsparteien - die neue Bundesregierung den Zustand verbessern wird.

Wir vermuten, dass in vielen Fällen die Feindschaft gegenüber dem Staat dadurch entstanden ist, dass staatliche Angestellte bzw. Beamte - wie bereits oben erwähnt - manchmal herablassend Bürgern gegenüber gehandelt haben, dass Gesetze und Verordnungen bestimmte Personen ungerechtfertigt bevorzugen bzw. schwächere Personengruppen nicht genügend schützen oder dass Menschen sonst wo „gegen Wände gelaufen“ waren bzw. ungehört bleiben oder in sozialen Medien aufgehetzt wurden oder dass sie aus einer Gemeinschaft ausgeschlossen wurden, z. B. dass sie ihren Arbeitsplatz verloren haben und nirgendwo wieder „ankommen“….
Wir können uns vorstellen, dass Menschen, die vor allem in Großstädten, etwa in Berlin, München, … aus ihren angestammten, inzwischen unbezahlbaren Mietwohnungen insbesondere von Immobilienkonzernen verdrängt werden, sich sagen: Jetzt will der Staat etwas von mir, ich will aber nicht mehr. Ähnliches gilt für eine Steuerpolitik der Umverteilung von den Ärmeren zu den Reichen hin oder für die manchmal unwürdige Behandlung von Sozialhilfeempfänger auf Ämtern. Olaf Scholz erwähnt nicht ohne Grund immer wieder, dass jedem und jeder „Respekt“ entgegenzubringen ist. In anderen Fällen hatte die Polizei mit übermäßiger Härte reagiert und damit Betroffene u. U. zu den Radikalen getrieben. Leider werden ungerechtfertigte Übergriffe seitens der Polizei oft nicht unparteiisch durch die Justiz untersucht /Link/. Solche geschädigten Menschen und diejenigen, die das miterlebt haben, sind dann u. U. leichte Beute für Verschwörungstheoretikern und Profiteuren. /Link/

Zu den Verschwörungstheoretikern zählen wir u. a. Stephan Kohn (noch SPD?), Diplom-Politwissenschaftler, der im Mai 2020 als Oberregierungsrat im BMI ein selbstverfasstes Papier mit nicht haltbaren Thesen zu Covid-19 als offiziellen Bericht des BMI verschickt hatte. Daraufhin wurde er vom Dienst suspendiert. Vielleicht war er über den Staat verbittert, weil er - neben anderen - von seinem Stiefvater, dem lutherischen Pfarrer K., sexuell missbraucht wurde und weder Kirche noch Staat angemessen darauf reagiert haben /Link1/, /Link2/, /Link3/.

Verschwörungstheoretiker können sich sogar auf Verschwörungsmythen des Kardinals Müller und anderer kirchlicher Würdenträger berufen. Gottseidank ist die deutsche Bischofskonferenz auf Distanz zu denen gegangen /Link1/, /Link2/     … oder auf Gerichtsverfahren berufen /Link3/, /Link4/.

Impfskeptiker
Ein anderer Teil sind Impfskeptiker, deren Bedenken für uns teilweise nachvollziehbar sind und uns auch - wie wir zugeben müssen - anfangs haben zögern lassen.

Wir haben ein tiefes Misstrauen gegenüber dem Gesundheitswesen, einschließlich der Ärzteschaft.

Weil die Faktenlage aber für den großen Nutzen der Impfung gegen Covid-19 spricht, haben wir uns dann doch entschlossen, uns impfen zu lassen.

Faktencheck
14.01.2022 /Link1/, 29.12.2021 /Link2/, 23.12.2021 /Link3/, 21.12.2021 /Link4/, 19.10.2020 /Link5/

Keine Gelegenheiten, sich impfen zu lassen
Außerdem gibt es immer noch Menschen, die bisher an diversen Hindernissen, wie das Fehlen einer passenden Gelegenheit, sich impfen lassen zu können, gescheitert sind.
Viele können es sich zeitlich kaum leisten, stundenlang in Warteschlagen zu stehen oder große Wegstrecken zurücklegen zu müssen, insbesondere Berufstätige und dann auch noch alleinerziehend oder krank.
Die Vergabe von Impfterminen sollte auch für Personen ohne große PC-Kenntnisse möglich sein, z. B. über Hotlines.
Für andere wäre es evtl. hilfreich, sich ohne Impftermin impfen lassen zu können.

Vom Staat geschaffene psychologische Impfhindernisse
Leider hat auch die „normale“ Politik und Verwaltung dazu beigetragen, dass trotz der vielen Bemühungen einige Menschen sich scheuen, sich impfen zu lassen.

Anfangs war die Impfkampagne teilweise schlecht organisiert. Es stand offenbar im ersten Halbjahr 2020 weniger Impfstoff zu Verfügung als angekündigt, sodass die zugesagte Reihenfolge bei den Impfungen oft nicht eingehalten wurde und Impfwillige sich die Impfung irgendwo „ergatterten“ mussten. Internetseiten für die Terminvergabe - wie beispielsweise die in Schleswig-Holstein - funktionierten anfangs nicht richtig. Dadurch wurden viele, die sich impfen lassen wollten, erst einmal ausgebremst.

Dann wurden die Impfstoffe von AstraZeneca und Moderna von führenden Politikern verunglimpft und vom letzten CDU-Gesundheitsminister wurde im Herbst 2021 noch der Eindruck erweckt, dass der Moderna-Impfstoff schnell zu verbrauchen sei, weil sein Verfallsdatum gerade ablaufe, er also sonst in irgendwelchen Lagern vergammeln müsse. Überhaupt empfanden wir das Auftreten des ehemaligen Gesundheitsministers Spahn (CDU) - mit seinen Parolen - vielfach abschreckend.
Auch dubiose Geschäftspraktiken bei der Maskenbeschaffung mit Beteiligung von Abgeordneten der Unionsparteien und Betrügereien im Zusammenhang mit Teststationen förderten nicht das Vertrauen der Bürger. Es gab auch Fehlleistungen beim Impfen. Wir gehen aber davon aus, dass das nur wenige Fälle waren - im Vergleich zu den vielen Millionen Impfungen - und dass dadurch kein bleibender Schaden für die Bevölkerung entstanden ist.

Die Impfbereitschaft würde u. E. dadurch verbessert, dass der Staat die Haftung für schon wahrscheinlich eingetretene Impfschäden übernimmt, ohne dass Betroffene ein viele Jahre dauerndes Rechtsverfahren anstrengen müssen, wo durch sie mürbe gemacht werden. Leider ist es ein Missstand, dass sich u. E. Staat und Versicherungen nicht nur bei der Impfung, sondern auch in vielen anderen Fällen zu oft vor ihrer Verantwortung drücken und viele Bürger ihnen deswegen nicht trauen (können). - Beispielsweise wurde bei Grippeimpfungen heruntergespielt, dass damals danach durchaus schwerwiegende Immunreaktionen auftreten konnten.

Leider gab und gibt es auch heute - wie oben geschildert - unseriös arbeitende Ärzte und sonstige Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Früher nahmen wir wahr, dass die Aufklärung hauptsächlich dem Investigativjournalismus überlassen blieb. Inzwischen gibt es in Zusammenhang mit Corona so viel kriminelles Handeln, dass Polizei und Staatsanwaltschaft dagegen vorgehen und dass ggf. die Straftaten vor Gerichten landen. /Link1/, /Link2/

Wir hoffen, dass es unserer neuen Bundesregierung unter SPD-Führung gelingen wird, das Miteinander der Bevölkerung zu Behörden einschließlich Gesundheitswesen und Justizorganen zu verbessern. Dadurch könnte u. E. viel Konfliktpotential abgebaut werden.

Da anfangs keiner genau vorhersehen konnte, wie die Epidemie verlaufen würde und weiterhin wird, gab es über die zu treffenden Maßnahmen kontroverse Diskussionen, was an sich in einer Demokratie normal sein sollte. So ist es ein schwieriger Abwägungsprozess, wie stark darf und muss in das soziale Zusammensein eingegriffen werden. Menschen müssen in Gemeinschaften zusammen sein können. Dieses Bedürfnis kann so groß werden, dass es dem Einzelnen egal ist, ob er das in letzter Konsequenz auch mit seinem Tod bezahlen muss. Wir glauben, dass auch dies ein Grund ist, bei Demos dabei sein zu wollen.
Wir halten es für verwerflich, wenn einige Politiker sich offenkundig durch ihr Handeln nur bei ihren Wählern einschmeicheln wollen, anstatt eine (vielleicht subjektive oder unbequeme) Abwägung zum Wohle der Allgemeinheit zu treffen.

Einer allgemeinen Impfpflicht stehen wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt unschlüssig gegenüber. Politiker im Bund und in den Ländern haben lange Zeit vollmundig versprochen, es werde keine Impfpflicht geben, was – aus unserer Sicht - unklug von ihnen war. Sollte die Impfpflicht jetzt doch eingeführt werden, sollte u. E. zunächst auf jede Sanktionierung wie Bußgeld verzichtet werden. Mit Hilfe der Impfpflicht könnten z. B. Impfunwillige haftbar gemacht werden, wenn sie Covid-19 verbreiten. Wichtig wäre uns erst einmal eine Impfpflicht für alle, die in direktem Kontakt zu anderen Menschen stehen, ohne dass diese dem Kontakt ausweichen können. Das gilt für Ärzte, Personal im Gesundheitswesen, in der Pflege, bei der Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und vielleicht auch in Schulen und Kitas. Hier könnte die Impfverweigerung dann zum Berufsverbot führen. So sind in einem Seniorenheim in Brandenburg elf Bewohnern an Covid-19 gestorben. Ungefähr die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seniorenheims waren wohl ungeimpft /Link1/, /Link2/.
Eine allgemeine Impfpflicht würde auch ohne Sanktionen zu viele Einschränkungen für Ungeimpfte führen, z. B. den selbstverschuldeten Verlust ihres Arbeitsplatzes /Link/.

Ethikrat zur Impfpflicht: /Link/

Jetzt, wo sich die Omikron-Variante rasant ausbreitet, steigt auch wieder die Impfbereitschaft.

Zur Bekämpfung der Pandemie stehen uns folgende Maßnahmen zur Verfügung:

  • Masken zur Vermeidung von Tröpfcheninfektionen
  • Abstand halten
  • Ansammlungen von Menschen so weit wie möglich meiden, vor allem in Innenräumen
  • Hygiene, Desinfektionsmittel, um Schmierinfektionen zu vermeiden
  • Lüften, wenn möglich
  • Einsatz von Filtern und/oder Geräte zum Entkeimen der Luft in Innenräumen
  • geeignete Tests
  • Impfungen
  • Medikamente
  • Quarantäne von möglicherweise infizierten Personen /Link/
  • Krankenhaus, Intensivstation
  • Viele vermeidbare Todesfälle, damit Leid und zusätzliche Trauer

Einige Leute machen, was sie wollen und ignorieren alles. Wir vermuten, dass die Zahl der Corona-Neuansteckungen deshalb so stark ansteigt, weil viele private Treffen, Veranstaltungen, große Feiern, wie Hochzeitsfeiern und Partys, Demos und Sportevents - zum Teil ohne das Tragen von Masken - stattfinden. Z.B.: /Link1/, /Link2/.

Viele waren auch der ständigen Durchhalteparolen des ehemaligen Bundesgesundheitsministers Spahn (CDU) und seiner falschen Versprechungen, nach einem kurzen Lockdown sei alles überstanden, überdrüssig.

Anderseits können die meisten Menschen, zu denen auch wir gehören, - wie in vielen anderen Bereichen - nicht alles selbst überprüfen und sind daher darauf angewiesen, den Führungspersönlichkeiten in Deutschland vertrauen zu können.

So haben wir Vertrauen zu Herrn Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) und Herrn Dr. Droste von der Charité in Berlin. Wenn diese ihre Meinung änderten, geschah dies u. E. nicht aus politischem Kalkül, sondern aus neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und sie begründeten das auch hinreichend verständlich. Deshalb hoffen wir, dass nun im Gesundheitswesen Vernunft, Sachlichkeit und vor allem Ehrlichkeit einkehren.
Zur Ehrlichkeit gehören Transparenz und vor allem eine Fehlerkultur. Fehler passieren immer. Fehlverhalten - bewusst oder aus Versehen - darf nicht „unter den Teppich gekehrt“ werden, sondern ist offen zu kommunizieren. Das wäre  e i n e  Voraussetzung, Vertrauen zu schaffen.

Wir gehen davon aus, dass zur Überwindung der Pandemie noch weitere Impfungen - angepasst an die jeweilige Mutante - erfolgen müssen. Vielleicht können dann andere Maßnahmen behutsam gelockert werden.

Unser Staat sollte sich im eigenen Interesse nicht nur für Impfungen hier im Lande einsetzen, sondern auch andere, ärmere Staaten unterstützen, ihre Bevölkerung zu impfen. Je weniger Menschen weltweit an Covid-19 erkranken, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass neue Mutationen entstehen und weitergegeben werden.

Wenn aufgrund von Erfahrungen während dieser Pandemie die Menschheit mehr Gemeinschaftssinn entwickeln würde, hätte diese schwere Zeit sogar etwas Gutes gebracht.
16.01.2022 mit letzten Änderungen am 20.01.2022 r

 

Nachtrag vom 02.02.2022

Unter dem Titel „Die Lockdown-Macher“ erschien am 04.12.2021 in der Bild-Zeitung ein Artikel, der - nicht nur unserer Ansicht nach - als Hetze gegen die Physikerin Dr. Priesemann und die Physiker Prof. Dr. Meyer-Hermann und Prof. Dr. Brockmann verstanden werden kann. Der Artikel schlug hohe Wellen unter WissenschaftlerInnen. Alle drei PhysikerInnen befassen sich u. a. mit dem Verhalten von sich selbst organisierenden, komplexen Systemen. Die dafür entwickelten Methoden lassen sich auf das Zusammentreffen vieler Menschen z. B. im Straßenverkehr, in Stadien, bei Demonstrationen und auf die Ausbreitung von Krankheiten bzw. Pandemien anwenden. Das Verhalten von Menschenmassen - obschon jeder Mensch ein Individuum ist - lässt sich mit mathematischen Modellen beschreiben, ähnlich wie das Schwarmverhalten von Vögeln und Fischen oder das Verhalten von Herdentieren oder von in Kolonien lebenden Tieren. Wegen der Corona-Pandemie befassen sich die drei o.g. PhysikerInnen z. Z. insbesondere mit mathematischen Modellen, die die Ausbreitung von Covid-19 Viren beschreiben. Solche Modelle müssen fortlaufend verfeinert und dem tatsächlichen Verlauf der Pandemie angepasst werden. Mit diesen Modellen kann dann - je besser sie werden - um so genauer vorhergesagt werden, wie sich die Pandemie weiterentwickeln würde, wenn bestimmte Maßnahmen getroffen oder auch unterlassen werden. Diese drei PhysikerInnen arbeiten nicht in einem „Elfenbeinturm“, sondern stellen ihre Erkenntnisse als Fachberater der Politik zur Verfügung. Unter Verwendung dieser Erkenntnisse, aber auch unter Beachtung weiterer Parameter haben dann PolitikerInnen in verschiedenen Gremien ihre Entscheidungen getroffen und müssen sie auch weiterhin noch treffen und nicht die PhysikerInnen.

Quellen: Physik Journal 21 (2022) Nr. 1, /Link/, Seite 3 /Link/ und Seite 6;
/Link1/, /Link2/, /Link3/, /Link4/

Fazit:
Der o. g. Artikel in der Bild-Zeitung war zwar möglicherweise wegen der Meinungsfreiheit gerade noch erlaubt, er ist jedoch irreführend. Er verbreitet aus unserer Sicht Fake News, verunglimpft Wissenschaftler und ihre Arbeit und wirft uns alle bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zurück, weil durch einen solchen Artikel u. E. alle Coronamaßnahmen pauschal konterkariert werden. Wir hoffen, dass alle PolitikerInnen - insbesondere die unserer Partei - solchen Pamphleten in Zukunft energischer entgegentreten und sich nicht wegen der hohen Auflage dieses Blattes des Axel-Springer-Verlages „kaufen“ lassen. Auch der Journalismus - besonders der öffentlich-rechtliche Rundfunk - trägt eine hohe Verantwortung.
02.02.2022 r

 

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