Leserbrief von 2005 zur Organspende

E-Mail: xxxxxx(at)xxxxx.de

Leserbrief zu „Verschenkt Eure Herzen“, xxxxxx Nr. xx, xx.x.2005

Als gläubiger Christ hätte ich kein Problem damit, wenn nach meinem Tod irgendeines meiner Organe einem Anderen zu Gute kommen würde. Auch glaube ich, dass der Hirntot sicher feststellbar ist. Trotzdem lehne ich eine Organspende ab, da ich nicht sicher sein kann, ob ich damit nicht mein Todesurteil unterschreibe. Es gibt nun einmal, wie wohl in allen Berufsgruppen, auch verantwortungslose Ärzte. Man denke an die zahllosen Ärzte-Pfusch-Geschichten. Ärzte, die sich vielleicht durch das Abliefern einer Organspende profilieren können. Sollte dann doch einmal irgend ein anderer feststellen (selber kann man das dann nicht mehr), dass eine Organspende voreilig entnommen wurde, sehe ich schon unsere Rechtsprechung, wie sie dies mit dem Argument: „Der Arzt hat möglicherweise einen Fehler gemacht, aber der Nachweis, dass der Betreffende sonst noch leben würde, ist nicht erbracht worden“ unter den Tisch kehrt, mit der Folge, dass sich dann Nachlässigkeit bei der Feststellung des Totes immer mehr einschleichen wird.
Solange sich die Ethik in der Ärzteschaft nicht entscheidend bessert und solange in der Rechtsprechung die Suche nach Gerechtigkeit nicht vorrangig ist, werden viele Menschen so wie ich gefühlsmäßig einer Organspende abwartend gegenüberstehen.

XXX

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