Klimabilanz der Kraftwerke

(eingestellt am 29.05.2007)

Von verschiedenen SPD-Politikern wurde und wird behauptet, dass durch Kernkraftwerke mindestens eben soviel CO2 entstünde wie durch Kohlekraftwerke. Diese Behauptung ist definitiv falsch und bleibt falsch, auch wenn sie gebetsmühlenartig wiederholt wird. Sie lenkt von einer seriösen Diskussion über Energieerzeugung ab.

Bei der CO2-Bilanz wird korrekterweise auch der Energiebedarf für den Bau eines Kraftwerkes und für die Bereitstellung der Primärenergie berücksichtigt. Für ein Kernkraftwerk werden erhebliche Mengen an Beton und Eisen benötigt, die erst unter Einsatz fossiler Brennstoffe hergestellt werden müssen. Ähnliches gilt für den Uranabbau und die Urananreicherung. Allerdings benötigt man auch für andere Kraftwerke Beton und Eisen und die Kohle muss erst gefördert und transportiert werden. Für den Bau der Photovoltaikmodule benötigt man hochreines Silizium. Dieses wird unter hohem Energieaufwand hergestellt, so dass die CO2-Bilanz für die Photovoltaikmodule schlechter als die für Kernkraftwerke ausfällt.

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht darüber, wie viel Gramm CO2 entstehen, um eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen, berechnet über den Lebenszyklus des Kraftwerkes:

Braunkohle 980 bis 1230
Steinkohle 790 bis 1080
Erdöl 890
Erdgas 640
Erdgas GuD-Kraftwerk* 410 bis 430
Photovoltaik 80 bis 160
Kernkraftwerk 16 bis 23
Wind 8 bis 16
Wasserkraft 4 bis 13

*Gas- und Dampf-Kraftwerk mit höherem Wirkungsgrad

(Zahlen aus der SZ vom 8.3.2007 /Link/ entnommen)

Aus der Tabelle ersieht man, dass beispielsweise bei einem Braunkohlenkraftwerk pro Kilowattstunde Strom 980 bis 1230 Gramm CO2 entstehen, bei der Photovoltaik 80 bis 160 Gramm CO2 und beim Kernkraftwerk nur 16 bis 23 Gramm. Es gibt auch Studien, die für Kernkraftwerke zu wesentlich höheren Werten gelangen, so dass durchaus 60 Gramm pro Kilowattstunde Strom denkbar sind. Das hängt stark davon ab, wie das Uran gewonnen wird. Andererseits werden die Zahlen für Photovoltaik voraussichtlich kleiner werden, wenn sich die Dünnschichttechnologie durchsetzt. In jedem Fall wird für fossile Kraftwerke (abgesehen von mit Erdgas betriebenen GuD-Kraftwerken, die jedoch nur in Sonderfällen einsetzbar sind) der CO2-Ausstoß mindestens um das 10-fache höher sein als bei anderen Kraftwerken. D. h. der CO2-Ausstoß kann nur dann wirksam reduziert werden, wenn die Stromerzeugung durch fossile Kraftwerke vermindert wird und nicht durch das Abschalten von Kernkraftwerken, wie viele behaupten.

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